Zeit der Rhododendronblüte – die ersten blühenden Topfrosen sind da!

Zeit der Rhododendronblüte – die ersten blühenden Topfrosen sind da!

Der Mai ist die Zeit der blühenden Azaleen und Rhododendren. Wenn man jetzt von Gießen nach Heuchelheim fährt und den Blick nach links richtet, sieht man ein ein Blütenmeer in der Baumschule Rinn.
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Erste Topfrosen 2016!
Die ersten Toprosen aus der eigenen Produktion sind da! robuste, nicht vorgetriebene Rosen.
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Erdbeerpflanzen für die Sommerpflanzung

Erdbeerpflanzen für die Sommerpflanzung

Erdbeerzeit ist auch Erdbeer-Pflanzzeit

Erdbeeren wurden bei uns traditionell immer im Sommer gepflanzt. Inzwischen gibt es auch Erdbeerpflanzen für die Frühjahrspflanzung. Diese sind schon lange ausverkauft. Jetzt sind die Erdbeerpflanzen für die Sommerpflanzung in der Baumschule eingetroffen. Diese sind vorrätig solange der Vorrat reicht.

Die Erdbeeren lassen sich, wie das meiste Beerenobst gut in Gefäße pflanzen. Zusammen mit Küchenkräutern ermöglicht dies die Gestaltung von Mini-Selbstversorger-Gärten auf Balkon.

Sortenerhaltung als Teil der Unternehmenskultur – Unser Beitrag

Sortenerhaltung als Teil der Unternehmenskultur – Unser Beitrag

Die Sortenerhaltung als Teil der Unternehmenskultur ist unser Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität. In der Baumschule Rinn empfand man schon immer eine gewisse Verantwortung dafür, im Rahmen der Möglichkeiten, die dem Betrieb gegeben waren, seltene Sorten von Pflanzen nicht untergehen zu lassen. Was für die historischen Apfelsorten gilt, gilt gleichermaßen für seltene Varianten von Ziergehölzen.

Sortenechtheit vs. Wirtschaftlichkeit

Dies ist in der Pflanzenproduktion ist eine permanente Herausforderung. Letztendlich kann man hier nur noch etwas erreichen, wenn a) eine tatsächliche Nachfrage besteht und b) die Nachfragenden bereit sind, dafür einen werthaltigen Preis zu bezahlen. Dies ist ein Zusammenhang, der zu kommunizieren geboten ist. So pflegen wir heute ein wohlsortiertes Ziersträuchersortiment, bei dem wir die kritischen Kandidaten lieber (trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten) selbst produzieren, als sie –„wirtschaftlicher“ – zuzukaufen. Dafür bekommt der Kunde dann die echte Sorte.

Apfelsorten

Rettung einer Haselnuss

Der Gailsche Park in Biebertal – Rodheim, nördlich von Gießen, ist ein englischer Landschaftspark, der ab Mitte des 19. Jahrhunderts von damals namhaften Gartenarchitekten im Auftrag eines wohlhabenden Industrieellen angelegt wurde. Er war für mehr als 150 Jahre der Öffentlichkeit nicht zugänglich und ist nahezu im Originalzustand erhalten. Nachdem er im Jahre 2002 geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass er eine Anzahl ausgesprochen seltener Pflanzen beherbergt. Darunter war eine im Eingehen begriffene geschlitztblättrige Haselnuss, Corylus avellana Heterophylla. Diese sollte durch ein gesundes, neues Exemplar ersetzt werden, was sich als ausgesprochen schwierig erweisen sollte. In Baumschulen war die Pflanze kaum noch bekannt, die Wenigen, die sie noch gelistet hatten, waren gerade nicht lieferfähig. Der Förderverein, der sich jetzt um den Park kümmerte, bat die Baumschule Rinn, den Versuch einer Vermehrungsmaßnahme, auf Basis des dürftigen, noch vorhandenen lebendigen Pflanzenmaterials, durchzuführen. Es gelang. Drei schwache Pflänzchen blieben von der ersten Veredelungsreihe übrig. Nach zwei weiteren Jahren waren daraus kräftige, verpflanzbare Sträucher geworden, sodass die Ersatzpflanzung der Corylus avellana Heterophylla durchgeführt werden konnte.

Pflanzung der Haselnuss

Asyl für eine Hauswurzsammlung

Sempervivumsammlung

In Zusammenarbeit mit dem Präsidiumsmitglied der Deutschen Gartenbaugesellschaft, Lüder Nobbmann, und dem Verein „Netzwerk Pflanzensammlungen“, haben wir 2014 eine Sammlung von 700 Sempervivum (Hauswurz) Sorten übernommen, die aus Altersgründen des bisherigen Sammlers unterzugehen drohte. Die Sammlung bekam eine neue Heimat und wurde von dem Pflanzenzüchter  Lüder Nobbmann, betreut. In 2022 musste nach mehreren Starkregenereignissen die Sammlung aufgegeben werden. Sie hätte komplett neu aufgebaut werden müssen. Dazu sind wir aus personal- und anderen Gründen, in der Coronazeit leider nicht in der Lage gewesen.

Obstbäume, alte hessisch Sorten

 

Alte, historische Apfelsorten erhalten

Der Heuchelheimer Schneeapfel hat seine, ganz eigene – unsere – Geschichte: Hier kann man sie lesen. –    

Da sind noch weitere:

– Der Kloppenheimer Streifling ist eine Apfelsorte, die einst auf Märkten in und um Wiesbaden als Tafelobst gehandelt wurde. In den 90er-Jahren war der „Umweltgruppe Kloppenheim (bei Wiesbaden)“ aufgefallen, dass es davon offensichtlich nur noch ein einziges erhaltenes Exemplar gab. Es stand in der Igstädter Gemarkung. Man schnitt nach Rücksprache mit uns Edelreiser. Wir vermehrten den Baum. Jetzt ist er wieder im Sortiment mehrerer hessischer Baumschulen.

– Der Dorheimer Streifling ist eine alte Wetterauer Lokalsorte. Er galt als fast untergegangen, bis nach einem Zeitungsaufruf 1995 drei Standorte des „Streiflings“ durch die Naturschutzgruppe Friedberg-Dorheim identifiziert werden konnten. (mehr lesen) Edelreiser wurden geschnitten und in die Baumschule Rinn gebracht … .

– Der Weilburger Apfel, die nächste zu erzählende Geschichte. Auch von diesem Apfel wurde lange ein Baum gesucht, der als Reiserspender die Wiederaufnahme ins Baumschulsortiment gestattete.

Die Geschichte wird fortgesetzt.

Streuobstinitiative als Integrationsprojekt – Stadt, OGV und Migrantengruppe arbeiten Hand in Hand  – Baumschule Rinn spendet Apfelbäume und arbeitet selbst aktiv mit.

Streuobstinitiative als Integrationsprojekt – Stadt, OGV und Migrantengruppe arbeiten Hand in Hand – Baumschule Rinn spendet Apfelbäume und arbeitet selbst aktiv mit.

Obsthochstämme
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Gruppenfoto mit HR-Repo

Gruppenfoto mit HR-Repoorter

Hintergründe:
Im Rahmen des hessischen Biodiversitätsprogramms hat sich in der Stadt Gießen eine Arbeitsgruppe Streuobst gebildet. Zu dieser Abeitsgruppe gehört der vor mehr als 30 Jahren in Gießen sesshaft gewordene gebürtige Marrokkaner und Germanist Abderrahim En-Nosse. Er leitet eine Arbeitsgruppe “Flüchtlinge in Kultur einführen”. Diese Gruppe kümmert sich seit geraumer Zeit um Gärtnerische Projekte in Gießen und Umgebung. Die Gruppenmitglieder hatten bereits einen Obstbaum-Schnittkurs beim Obst- und Gartenbauverein (Gießen-)Wieseck absolviert und warteten auf eine Gelegenheit Obstbäume pflanzen zu können. “Wir wollen sichtbar machen, dass wir uns verwurzeln, indem wir einen Baum einpflanzen”, sagt En-Nosse. Dies sollte im Rahmen der giessener Streuobst-Arbeitsgruppe geschehen. Diese war Anfang April jedoch gerade gegründet und befand sich noch in der Findungsphase, ablauforganisatorische Dinge, Finanzierungsregeln, waren noch nicht erstellt und eingespielt. Dadurch war in Frage gestellt, ob die herbeigesehnte Auftaktpflanzung noch im laufenden Frühjahr hätte stattfinden können. Denn für die wurzelnakten, dreijährigen Obstbaum-Hochstämme geht Ende April die Pflanzzeit zu Ende. Wolfgang Zeibig, Mitinhaber der Baumschule Rinn in Gießen und ebenfalls Arbeitsgruppenmitglied war von dem Integrationsprojekt angetan, spendete kurzer Hand 10 Apfelbaum-Hochstämme in historischen und alten hessischen Sorten und half bei der Pflanzung selbst mit. Diese fand dann am Mittwoch, dem 21. April auf einer Wiese im Stadteil Wieseck unter der Schirmherrschaft des Umweltamtes der Stadt Gießen statt. Der Vorsitzende des Wiesecker Obst- und Gartenbauvereins, Klaus Marschner, unterstützte die Aktion mit Pflanzwekzeug.
Die beiden giessener Tageszeitungen und der HR waren vor Ort und berichteten.
Alles in Allem: eine gelungene Aktion in vielerlei Hinsicht und ein guter Start für die Streuobstinitiative.

Speierling unsere besondere Spezialität

Speierling unsere besondere Spezialität

Seit den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts kultivieren wir den Speierling, um diesen seltenen, damals vom Aussterben bedrohten Baum, zu erhalten.

Viel Informatives dazu findet sich in der Diplomarbeit von Siegfried Koch. Er hat uns freundlicherweise gestattet, dies hier auszugsweise wiederzugeben.

Von: Dipl. Ing. Siegfried Koch,  Unter der Linde 1, 35096 Weimar – Roth
Die folgenden Informationen zum  Thema Speierling (Sorbus domestica) sind aus meiner Diplomarbeit  entnommen und  sollen dazu beitragen, den gefährdeten Speierling vor dem Aussterben zu bewahren. E-Mail mail@sikoch.de

Der Speierling

Der Speierlingbaum (Sorbus domestica) ist  ein Charakterbaum der Frankfurter Obstbaulandschaft, denn der Saft aus seinen  Früchten wird teilweise dem hessischen Apfelwein zwecks Klärung, Haltbarmachung und Geschmacksverbesserung zugegeben. Die Zahl der hessischen Speierlingbäume in  Obstwiesen beträgt derzeit etwa 500 Exemplare. Der Bestand ist wegen fehlender  Nachpflanzung und Überalterung sehr bedroht.

Merkmale des Speierlings zur eindeutigen Bestimmung:

BLÄTTER: gefiedert
RINDE: rauh und borkig, Ähnlich  einem Birnbaum (die Eberesche dagegen bleibt sehr glatt)
WUCHS: Ähnelt dem Birnbaum, wird im  Freistand etwa 15 m hoch, in der Jugend schmaler  Wuchs, im Alter bis 200 Jahre, mehr breit als hoch
KNOSPEN: kurz, grünlich und klebrig, dagegen hat die Eberesche längere braun-rote und behaarte Knospen
FRÜCHTE: hängen in Büscheln, sind  birnenförmig oder seltener apfelförmig, 2 – 4 cm lang und breit, sonnenseits gerötet oder schorfartig bereift, früh (Ende August) oder spätreif (Mitte  Oktober), in der Vollreife werden sie braun und morsch und sind dann essbar.

 

Welche Vorteile hat der Speierlingbaum für die Natur und Umwelt?

Er ist ein grossrahmiger Baum , der viel Struktur in die Kulturlandschaft bringt. Er bietet  Lebensraum für viele Tiere.  Der Speierling eigent sich hervorragend für die menschliche Nutzung da er eine extensive, d.h. pflegearme Obstkultur ermöglicht. Spritzmitteleinsatz und  aufwendige  Schnittmassnahmen sind überflüssig. Die Früchte werden von vielen  Tieren (von Amsel bis Wildschwein) gerne verzehrt, jedoch erst wenn sie für den  menschlichen Verzehr unbrauchbar, weil abgefallen und überreif, sind. Der  Speierlingbaum ist wegen seiner Höhe bevorzugter Nistbaum für Greifvögel. Er ist  ein wichtiger Rohstoff für eine landestypische, umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Apfelweinherstellung. Der Speierling ist ein Teil der heimischen Flora und sollte wegen der Erhaltung der Artenvielfalt geschont und gefördert  werden.

Welche Vorteile hat der Speierlingbaum für den Menschen?

Speierlingfrüchte sind sehr gesucht und  bringen beim Verkauf mindestens DM 80,00 /Zentner.  der Bedarf an  Speierlingfrüchten ist erheblich höher als sein Angebot. Der Zeitaufwand für den Anbau ist sehr gering und beschränkt sich nur auf die Erntezeit. Die Erträge setzen nach 10  Jahren ein und bleiben etwa 100 Jahre bei ca. 200 kg/jährlich. Die Keltereien können durch die Speierlingsaftzugabe (gerbstoff- und säurereich) ihre Apfelweinproduktion umweltfreundlicher  gestalten (weniger chemische Hilfsstoffe). Der Konsument erhält ein natürliches und bekömmliches Getränk.  Die“echte“Speierlingapfelweinproduktion kommt dem steigenden  Qualitäts- und Umweltbewusstsein der Konsumenten entgegen und steigert die Konkurrenzfähigkeit  der Unternehmen. Ein wichtiger Aspekt ist die Bereicherung der  Landschaft durch die Speierlingbäume, denn sie steigern durch ihre Struktur und Raumwirkung die  Erlebniswirkung für Erholungssuchende. Alte Speierlingbäume sind Zeugen der  Vergangenheit und als wirtschaftlich anbauwürdiges Kultur gut Wert erhalten zu bleiben.

Pflanz- und Pflegeanleitung

Jungpflanzen können bei den unten  aufgeführten Baumschulen bezogen werden. Zur Pflanzung  möglichst kleine Pflanzen  verwenden. Kleine Pflanzen (ca. 1.20 m) können auch ohne Erdballen gepflanzt  werden. Wegen den empfindlichen Wurzeln sind Kontainerpflanzen oder Pflanzen mit  Erdballen vorzuziehen. Zur Pflanzung darf kein Torf oder Dung verwendet werden.  Die Jungpflanzen müssen mit Verbißsschutz (Drahtmanschette) und Pfahl versehen werden . Der  Speierling bevorzugt kalkhaltige, warme Böden ohne Staunässe. Bei  der Pflanzung gibt es noch einige Ausfälle. Nach dem Anwachsenn ist der Speierling sehr widerstandsfähig, wüchsig und  bringt bis ins hohe Alter  regelmässige Erträge. Lediglich zum Bremsen des Höhenwachstums können einige Äste gekappt werden. Veredelungen von grossfrüchtigen Sorten auf Speierlingssämlinge  bringen frühe und hohe Erträge. Auf Weissdornunterlagen ist der Baum auf Dauer  nicht standfest genug (kippt um). Veredelungen auf Ebereschen sind ungeeignet.
Baumschulen die  Sorbus domestica in ihrem Sortiment führen:
Baumschule WEIL, Am Selztalbahnhof 3, 55218  Ingelheim06132/1665
Baumschule APPEL, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt 06155/4081 (-83)
Baumschule RINN, Heuchelheimer Str. 129, 35398 Giessen 0641/62850
Baumschule LÄDEMANN, Am Poloplatz, 60528 Frankfurt-Niederrad
Aus : Diplomarbeit “ Speierling “ 1985 Siegfried Koch FH Wiesbaden/Geisenheim
©29.11.98, Siegfried  Koch